Sardinien
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Sardinien |
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Basisdaten |
Hauptstadt: |
Cagliari |
Provinzen: |
8 |
Fläche: |
24.089,89 km² (3.) |
Einwohner: |
1.672.404 (31. Dez. 2009)[1] |
Bevölkerungsdichte: |
69,4 Einwohner/km² |
Website: |
www.regione.sardegna.it |
ISO 3166-2: |
IT-88 |
Präsident: |
Ugo Cappellacci |
Karte |
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Sardinien (sardisch Sardigna, Sardinna oder Sardíngia, italienisch Sardegna, katalanisch Sardenya), ist – nach Sizilien – die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Die Ägypter nannten sie Schardana, die Euboier „Ichnoussa“ und die Griechen „Sandalyon“, da ihre Form an einen Fußabdruck erinnert.
Die Insel bildet mit einigen vorgelagerten Inseln die gleichnamige autonome Region Italiens. Die Region Sardinien hat eine Fläche von 24.090 km² und 1.672.404 Einwohner (Stand 31. Dezember 2009). Ihre Hauptstadt ist Cagliari.
Bevölkerung
Der größte Teil der Bevölkerung Sardiniens spricht einen der Dialekte der Sardischen Sprache, die zur Familie der romanischen Sprachen gehört. In der Praxis dominiert im öffentlichen und privaten Leben Sardiniens aber das Italienische.
Der größte Teil der Bevölkerung von Sardinien gehört der römisch-katholischen Kirche an.
Geographie
Lage
Sardinien ist eine politisch zu Italien gehörende Insel im Mittelmeer. Sie liegt 202 km (190 km von der Insel Monte Argentario) vom italienischen Festland entfernt, dazwischen liegt das Tyrrhenische Meer. Von Tunesien im Süden ist Sardinien 184 km entfernt. Im Norden liegt in 12 km Entfernung die französische Insel Korsika, getrennt nur durch die Bocche di Bonifacio. Im Westen liegt Menorca, die zu Spanien gehörende Baleareninsel, am nächsten (335km).
Verwaltungsgliederung
Die neuen Provinzen Sardiniens.
Die autonome Region Sardinien war politisch lange in drei Provinzen unterteilt: Cagliari, Sassari und Nuoro. Im Jahr 1974 wurde die Provinz Oristano neu gebildet; seit 2005 gibt es vier weitere: Olbia-Tempio, Ogliastra, Carbonia-Iglesias und Medio Campidano.
Provinz |
Fläche (km²) |
Einwohnerzahl
(31. Dezember 2009) |
Bevölkerungs-
dichte (Einw./km²) |
Provinz Cagliari |
4570 |
561.080 |
123 |
Provinz Carbonia-Iglesias |
1495 |
130.186 |
87 |
Provinz Medio Campidano |
1516 |
102.647 |
68 |
Provinz Nuoro |
3934 |
161.020 |
41 |
Provinz Ogliastra |
1854 |
58.006 |
31 |
Provinz Olbia-Tempio |
3399 |
156.121 |
46 |
Provinz Oristano |
3040 |
166.712 |
55 |
Provinz Sassari |
4282 |
336.632 |
79 |
Gebiete
Die Insel ist in Gebiete (Landschaften) eingeteilt, die sich durch Gebirge oder Ebenen ergeben.
- Anglona
- Arborea
- Barbagia
- Baronia
- Campidano
- Gallura
- Goceano
- Iglesiente
- Logudoro
- Marmilla
|
- Meilogu
- La Nurra
- Ogliastra
- Planargia
- Quirra
- Sarcidano
- Sarrabus
- Sulcis
- Supramonte
- Turritano
- Monti Ferru
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Städte
Stadt |
Einwohnerzahl
31. Dezember 2008 |
Cagliari |
157.297 |
Sassari |
130.306 |
Quartu Sant'Elena |
71.254 |
Olbia |
54.724 |
Alghero |
43.831 |
Nuoro |
36.458 |
Oristano |
32.378 |
Carbonia |
29.971 |
Selargius |
29.073 |
Iglesias |
27.656 |
Küsten
Einschließlich der kleinen, vorgelagerten Inseln erreicht Sardinien eine Küstenlänge von 1848,6 Kilometern. Einige Küstenabschnitte haben bekannte Namen.
- Costa Smeralda - Costa Rei - Costa Verde - Costa Paradiso - Costa del Sud
Flüsse
Die längsten Flüsse Sardiniens sind der bei Oristano an der Westküste mündende Tirso mit 150 km, der Coghinas mit 123 km, der an der südlichen Ostküste ins Meer mündende Flumendosa mit 122 km und der bei Bosa mündende 6–8 km schiffbare Temo.
Berge
Die höchsten Berge sind mit 1834 Metern die Punta La Marmora und mit 1829 Metern der Bruncu Spina im zentral gelegenen Gebirge Gennargentu. Im Norden dominiert der 1359 Meter hohe Monte Limbara. Geologische Besonderheiten sind die Gold- und Silbervorkommen.
Klima
Klimadiagramm von Cagliari
Das Klima ist im Wesentlichen mediterran, mit warmem Frühling und Herbst, heißem Sommer und mildem Winter. Die Insel leidet im Sommer unter Wasserarmut (500–600 mm/Jahr) und es ist vor allem im Winter oft stürmisch.
Fauna
Sardinien gilt als Naturreservat, in dem Tausende seltener Tiere und Pflanzen unter Schutz gestellt sind.
Amphibien
Im folgenden werden die bisher bekannten Amphibienarten aufgelistet.
- Sardischer Gebirgsmolch (Euproctus platycephalus)
- West-Sardischer Höhlensalamander (Hydromantes genei)
- Nordost-Sardischer Höhlensalamander (Hydromantes flavus)
- Südost-Sardischer Höhlensalamander (Hydromantes imperialis)
- Mittelost-Sardischer Höhlensalamander (Hydromantes supramontis)
- Sardischer Scheibenzüngler (Discoglossus sardus)
- Wechselkröte (Bufo viridis)
- Tyrrhenischer Laubfrosch (Hyla sarda)
Reptilien
Im folgenden werden die bisher bekannten Reptilienarten aufgelistet.
- Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni)
- Maurische Landschildkröte (Testudo graeca)
- Breitrandschildkröte (Testudo marginata)
- Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis)
- Europäischer Halbfinger (Hemidactylus turcicus)
- Europäischer Blattfinger (Phyllodactylus europaeus)
- Mauergecko (Tarentola mauritanica)
- Zwerg-Kieleidechse (Algyroides fizingeri)
- Tyrrhenische Gebirgseidechse (Lacerta bedriagae)
- Ruineneidechse (Podarcis sicula)
- Tyrrhenische Mauereidechse (Podacis tiliguerta)
- Gefleckter Walzenskink (Calcides ocellatus)
- Erzschleiche (Calcides calcides)
- Hufeisennatter (Coluber hippocrepis)
- Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus)
- Äskulapnatter (Elaphe longissima)
- Gemeine Ringelnatter (Natrix natrix)
- Vipernatter (Natrix maura)
Geschichte und Vorgeschichte
→ Hauptartikel: Geschichte Sardiniens
Eisenbahn auf Sardinien: Italienische Staatsbahn FS (Normalspur) rot, Ferrovie della Sardegna (FdS, 95 cm) blau, lila und grün, stillgelegt gelb
Wappen
Beschreibung: In Silber wird ein durchgehendes rotes Kreuz von nach links gewandte Maurenköpfe mit silbernem Haarband bewinkelt. Die Flagge geht angeblich auf Peter I. (Aragón) zurück um an seinen Sieg in der Schlacht bei Alcoraz während der Reconquista zu erinnern.
Justiz
→ Hauptartikel: Liste der Gerichte auf Sardinien
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreicht Sardinien einen Index von 83.4 (EU-25:100) (2003).[2]
Die sardische Wirtschaft hat ihren Schwerpunkt im Tourismus sowie in der Erdölindustrie, Handel, Dienstleistungen und Informationstechnik. Bedeutung haben auch die berühmten Weine (Cannonau) und Schafkäse (Pecorino sardo) und die Gastronomie. Im Norden der Insel spielt traditionell die Korkproduktion eine wichtige Rolle.
Transport und Verkehr
Ein Triebwagen in Macomer
Neben den Eisenbahnen der Ferrovie dello Stato gibt es mehrere schmalspurige Regionalstrecken der Ferrovie della Sardegna sowie deren Tourismusprojekt, den Trenino Verde, eine Schmalspurbahn mit verschiedenen Strecken, u. a. zwischen Bosa Marina – Macomer und Arbatax – Mandas. Die elektrifizierten Strecken werden, abweichend von den elektrifizierten Strecken auf dem Festland und Sizilien mit Einphasenwechselstrom 25 kV, 50 Hz betrieben. Der öffentliche Überlandverkehr besteht aber vor allem aus einem engmaschigen Netz an Überlandbus-Verbindungen, die von verschiedenen Gesellschaften bedient werden.
Neben den Verkehrsflughäfen von Cagliari, Olbia und Alghero gibt es auf Sardinien noch zivile Flugplätze bei Oristano (Fenosu) und Arbatax (Tortolì). Die beiden letztgenannten werden zur Saison von Regionalfluggesellschaften und Chartern angeflogen.
Wenige Kilometer nordwestlich des Flughafens Cagliari befindet sich der Militärflugplatz Decimomannu, den etliche NATO–Luftstreitkräfte zu Übungszwecken nutzen, darunter auch die Deutsche Luftwaffe (Taktisches Ausbildungskommando der Luftwaffe in Italien - TaktAusbKdoLwIT). In Salto di Quirra gibt es einen Startplatz für militärische Raketen und Raketen zur Erforschung der Hochatmosphäre.
Tourismusziele
Historische Ziele
→ Hauptartikel: Liste der vor- und frühgeschichtlichen archäologischen Fundplätze auf Sardinien
- Romanische Kirchen im pisanischen oder provenzalischen Stil auf Sardinien
- Byzantinische Kirchen auf Sardinien
Geographische Sehenswürdigkeiten
- Liste der Naturparks in Italien/Sardinien
- Die roten Felsen von Arbatax
- Capo d'Orso
- Capo Testa
- Gennargentu
- Grotta del Bue Marino
- Grotta di Nettuno
- Grotta su Marmuri
- Grotta di Ispinigoli
- Die Berg- und Küstenstraßen zwischen den ebenso sehenswerten Orten Alghero und Bosa
- Parco del Sulcis
- La Maddalena (Insel)
- Porto Cervo
- Roccia dell’elefante
- Supramonte
Kulinarische Spezialitäten
Pane Guttiau, sardisches Hirtenbrot
Speisen
- Pecorino, ein Schafskäse
- Pane Carasau, ein dünnes getrocknetes Hirtenbrot, wird auch Carta di musica (Notenpapier) genannt. Dieses sardische Hirtenbrot wird aus Weizenmehl, Hefe und Salz hergestellt. Die dünnen Fladen werden schnell und sehr heiß zweifach gebacken. So bleibt das dünne Brot lange haltbar.
- Pane Guttiau, eine Version des Pane Carasau mit Olivenöl
- Porcheddu, Spanferkel gegrillt
- Culurgionis, eine Nudelspezialität Sardiniens, vergleichbar mit Ravioli
- Sebadas, große in Olivenöl gebackene Käsetaschen mit Honig (Süßspeise)
- Malloreddus, kleine sardische Gnocchi (Nudelsorte)
- Bottarga, getrockneter Rogen vor allem der Meeräsche
- Casu Marzu, überreifer Schafkäse mit Fliegenmaden
Getränke
- Cannonau, ein kräftiger Rotwein
- Monica di Sardegna, ebenfalls ein Rotwein aus Sardinien
- Vernaccia, ein Weißwein
- Ichnusa, ein typisch sardisches Bier
- Mirto, weißer und roter Likör, hergestellt aus der überall auf der Insel wachsenden Myrtenbeere und den Blättern des Buschsaus der Myrte
Literatur
- Höh, Peter: Sardinien. 5. Auflage, 2008, Reise Know How Verlag, Bielefeld, ISBN 978-3-8317-1668-5
- Fohrer, Eberhard: Sardinien. Erlangen: Michael Müller Verlag 2007, ISBN 978-3-89953-369-9
- Patricia Bourcillier, SardegnaMadre (version française), Flying Publisher, 2003, 268 pages, PDF, (ISBN 3-924774-38-2);
- Jean Germain, Bibliographie sélective de linguistique française et romane, Boeck Université, éd Duculot, 1997 ISBN 2-8011-1160-0;
- Rainer Pauli: Sardinien: Entdeckungsreisen auf einer der schönsten Inseln im Mittelmeer, Geschichte, Kultur, Landschaft, DuMont Verlag, Köln 1978, ISBN 3-7701-1368-3
Quellen
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2009.
- ↑ Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]
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